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Solidarität im Metaverse, Soziale Bewegungen in virtuellen Welten

Solidarität im Metaverse, Soziale Bewegungen in virtuellen Welten

Wie linke Gruppen virtuelle Räume nutzen könnten, um Teilhabe neu zu denken, und welche Gefahren drohen

Stell dir vor, du betrittst eine virtuelle Welt, in der Tausende Menschen aus allen Kontinenten zusammenkommen, nicht zum Spielen, sondern um gegen Ungerechtigkeit zu protestieren. Keine Polizeisperren, keine teuren Anreisekosten, keine physischen Barrieren. Willkommen im politischen Metaverse 2025, wo Solidarität neue Formen annimmt und gleichzeitig alte Machtstrukturen in digitaler Hülle wiederkehren.

Wenn Avatare auf die Straße gehen

2025 ist das Jahr, in dem virtuelle Proteste zur Normalität werden. Auf Roblox, einer Spieleplattform mit 85 Millionen täglichen Nutzer:innen, organisieren Kinder und Jugendliche Anti-ICE-Proteste, nachdem sie in der physischen Welt nicht demonstrieren können. In Malaysia entstehen Pro-Palästina-Märsche mit über 275.000 Besucher:innen. Club Penguin wurde 2020 zum Schauplatz von Black-Lives-Matter-Demonstrationen, als Lockdowns reale Versammlungen unmöglich machten.

Was auf den ersten Blick wie kindliches Rollenspiel aussieht, ist tatsächlich eine fundamentale Verschiebung politischer Praxis. Eine Generation, die in digitalen Räumen aufgewachsen ist, nutzt die Werkzeuge, die ihr zur Verfügung stehen, und das sind zunehmend virtuelle Welten. Die Straße als klassischer Protestort bekommt Konkurrenz durch den Server.

Doch was bedeutet das für linke Politik und Solidaritätsbewegungen? Können virtuelle Räume echte Teilhabe ermöglichen, oder sind sie nur ein weiteres Ablenkungsmanöver des digitalen Kapitalismus?

Die Utopie: Dezentrale Solidarität ohne Grenzen

Das Versprechen des Metaverse klingt verlockend: Eine dreidimensionale, immersive Welt, in der geografische Distanz keine Rolle mehr spielt. Menschen aus dem globalen Süden könnten sich ohne Visumsbarrieren mit Aktivist:innen aus dem Norden vernetzen. Personen mit Mobilitätseinschränkungen hätten plötzlich Zugang zu Räumen, die ihnen physisch verwehrt bleiben. Die Avatar-Technologie ermöglicht identitäre Freiheitsgrade, du kannst sein, wer du möchtest, unabhängig von deinem Körper.

Einige Projekte versuchen bereits, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Decentraland und The Sandbox sind blockchain-basierte virtuelle Welten, die auf Dezentralität setzen. Anders als Meta's zentralisiertes Horizon Worlds gehören diese Plattformen theoretisch ihren Nutzer:innen. Durch NFTs kannst du virtuelles Land besitzen, durch DAOs (Dezentrale Autonome Organisationen) kannst du an Governance-Entscheidungen teilhaben.

Die Idee: Wenn schon virtuelle Welten, dann wenigstens ohne die Kontrolle von Tech-Giganten. Statt Zuckerberg entscheidet die Community über die Regeln. Statt Datenkraken herrscht Transparenz durch Blockchain. Eine solidarische Ökonomie wird durch tokenisierte Commons möglich.

Klingt gut? Ist es auch, zumindest in der Theorie. Die Praxis sieht anders aus.

Die Dystopie: Überwachungskapitalismus in 3D

Mark Zuckerbergs Meta-Konzern verfolgt eine klare Vision: Das Metaverse soll das Internet ablösen, und Meta will die Infrastruktur kontrollieren. Was das bedeutet, zeigen die Datenschutzskandale der letzten Jahre. 2025 verhängte die EU-Kommission eine Strafe von 200 Millionen Euro gegen Meta wegen Verstößen gegen den Digital Markets Act. Deutsche Gerichte sprachen Nutzer:innen Schadensersatz von bis zu 5.000 Euro zu, weil Meta systematisch Daten sammelt, selbst wenn du nicht eingeloggt bist.

Das Metaverse verschärft diese Probleme exponentiell. VR-Brillen erfassen nicht nur, was du klickst, sondern wie du dich bewegst. Eye-Tracking verrät, wohin du schaust und wie lange. Biometrische Daten wie Herzfrequenz und Schweißproduktion können gemessen werden. Die immersive Technologie erschafft ein "Total-Profiling", das jeden Aspekt deiner Persönlichkeit erfasst.

Für soziale Bewegungen ist das fatal. Stell dir vor, Meta weiß nicht nur, dass du an einer Demonstration teilgenommen hast, sondern auch, mit wem du gesprochen hast, welche Emotionen du dabei hattest und wie du auf bestimmte Reizwörter reagierst. Der gläserne Aktivist wird Realität, und Repression wird präziser.

Hinzu kommen neue Formen digitaler Gewalt. In virtuellen Räumen sind sexuelle Übergriffe bereits Realität, Avatare werden bedrängt, belästigt, verfolgt. Die Immersion macht diese Erfahrungen psychisch belastender als in klassischen Online-Räumen. Und während Belästigung auf Twitter ignorierbar ist, fühlt sich eine Bedrohung in VR erschreckend real an.

Das Dilemma der Plattform-Abhängigkeit

Hier liegt das zentrale Problem: Selbst die "dezentralen" Metaverse-Projekte sind nicht wirklich frei von Machtstrukturen. Decentraland und The Sandbox basieren auf der Ethereum-Blockchain, deren Transaktionskosten für Menschen aus dem globalen Süden prohibitiv sein können. Die virtuellen Grundstücke werden zu Spekulationsobjekten, genau wie reale Immobilien. Wer früh dabei war oder Kapital hat, profitiert. Andere bleiben außen vor.

2025 zeigen Studien: Decentraland hat weniger als 100 tägliche On-Chain-Transaktionen, The Sandbox kämpft mit Nutzer:innenschwund. Die "Geisterstädte" des Metaverse offenbaren, dass technische Dezentralität nicht automatisch soziale Teilhabe bedeutet. Wie ich in meinem Artikel über digitale Enteignung erklärt habe, steckt der Teufel im Code, und wer ihn schreibt, hat Macht.

Dazu kommt die Hardware-Barriere. Eine ordentliche VR-Brille kostet mehrere hundert Euro. Für viele Menschen weltweit, und auch hierzulande, ist das unerschwinglich. Das Metaverse droht damit, bestehende soziale Ungleichheiten zu reproduzieren statt sie aufzulösen. Die digitale Teilhabe jenseits der App, über die ich geschrieben habe, wird noch schwieriger, wenn du eine High-End-Ausrüstung brauchst.

Was linke Bewegungen daraus lernen können

Bedeutet das, dass progressive Gruppen virtuelle Räume meiden sollten? Nein, aber sie müssen kritisch damit umgehen. Hier sind einige Leitlinien:

1. Virtuelle Räume als Ergänzung, nicht als Ersatz

Die Forschung ist eindeutig: Virtuelle Proteste ersetzen keine realen. Professorin Jacquelien van Stekelenburg von der Vrije Universiteit Amsterdam betont, dass der erste physische Protest ein "identitätsveränderndes Ereignis" ist, das online nicht repliziert werden kann. Die Körperlichkeit, die gemeinsame physische Präsenz, das Risiko, all das schafft Bindungen, die ein Avatar nicht ersetzen kann.

Virtuelle Räume sind aber wertvoll für Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht an realen Protesten teilnehmen können: Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, Personen in repressiven Regimes, solche ohne Ressourcen für Anreisen. Sie ermöglichen eine erste Berührung mit Aktivismus, niedrigschwellige Teilhabe, globale Vernetzung.

2. Dezentrale Infrastrukturen bevorzugen

Wenn schon Metaverse, dann nicht auf Meta's Servern. Projekte wie Matrix für verschlüsselte Kommunikation, Mastodon für soziale Netzwerke oder Decentraland für virtuelle Welten sind nicht perfekt, aber sie vermeiden Plattform-Monopole. Sie funktionieren nach dem Fediverse-Prinzip: dezentral, interoperabel, community-kontrolliert.

Für Krypto-Transaktionen innerhalb dieser Welten bieten sich börsen mit niedrigen Gebühren an. Auf KuCoin oder Binance kannst du kostengünstig Kryptowährungen handeln, die für virtuelle Welten benötigt werden. Wichtig ist dabei: Bewahre deine Assets sicher auf. Hardware-Wallets wie der Ledger Nano X oder Trezor Safe 5 schützen deine digitalen Werte vor Diebstahl, gerade wenn du in dezentralen Welten aktiv bist.

Zur Verwaltung deiner Krypto-Aktivitäten sind Tools wie Cointracker oder Koinly hilfreich, um den Überblick zu behalten und steuerliche Pflichten zu erfüllen.

3. Datenschutz radikal ernst nehmen

In virtuellen Welten sollten nur Daten preisgegeben werden, die absolut notwendig sind. Nutze Pseudonyme statt Klarnamen, VPN-Verbindungen, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wo immer möglich. Lies die Datenschutzrichtlinien, ja, wirklich. Und sei dir bewusst: Alles, was du in einer zentralisierten Plattform tust, wird gespeichert und kann gegen dich verwendet werden.

Privacy Coins wie Monero könnten in virtuellen Welten eine Rolle spielen, um finanzielle Privatsphäre zu wahren. Aber Vorsicht: Je nach Jurisdiktion bewegt man sich hier in rechtlichen Grauzonen.

4. Die Ökonomie kritisch hinterfragen

Viele Metaverse-Projekte sind spekulationsgetrieben. NFT-Land wird wie Immobilien gehandelt, künstliche Verknappung treibt Preise. Das ist das Gegenteil einer solidarischen Ökonomie. Linke Projekte sollten alternative Modelle entwickeln: Commons-basierte virtuelle Räume, wo Land nicht besessen, sondern gemeinsam verwaltet wird. DAOs, die tatsächlich demokratisch funktionieren, nicht nur Shareholdern dienen.

Einige Experimente laufen bereits: Virtuelle Genossenschaften, die nach Postwachstumsprinzipien funktionieren (siehe mein Artikel über Krypto und Degrowth). Doch sie sind Nischen in einem von Kapitalinteressen dominierten Space.

5. Kritische Medienkompetenz fördern

Gerade junge Menschen müssen lernen, virtuelle Räume kritisch zu navigieren. Was ist performativer Aktivismus, was echte Solidarität? Wie erkenne ich Überwachung und Manipulation? Welche Macht haben Plattformen über meine Daten?

Die Roblox-Proteste zeigen: Kinder und Jugendliche sind politisch engagiert und kreativ. Aber sie brauchen Unterstützung, um die Strukturen zu verstehen, in denen sie sich bewegen. Feministische Perspektiven auf diese Technologien sind dabei essenziell, denn virtuelle Räume reproduzieren oft toxische Männlichkeit und Machtstrukturen.

Die rechte Gefahr im Metaverse

Ein Aspekt, den linke Bewegungen nicht ignorieren dürfen: Das Metaverse ist auch ein Rekrutierungsraum für rechte Bewegungen. Wie ich in meinem Artikel über rechte Narrative in Krypto beschrieben habe, gibt es eine gefährliche Allianz zwischen Tech-Libertären, Bitcoin-Maximalisten und autoritären Bewegungen.

In virtuellen Welten können sich radikale Gruppen ungestört organisieren, Propaganda verbreiten, Mitglieder rekrutieren. Die Anonymität und die Schwierigkeit der Moderation schaffen Freiräume für Hass und Hetze. Während Mainstream-Plattformen zumindest rudimentäre Content-Moderation betreiben, sind dezentrale Räume oft Wilder Westen.

Progressive Bewegungen müssen also nicht nur präsent sein, sondern auch aktiv gegen rechte Raumnahme kämpfen. Das heißt: Eigene Strukturen aufbauen, sichere Räume schaffen, Gegennarrative entwickeln.

Praktische Schritte: Wie fange ich an?

Du willst virtuelle Räume für politische Arbeit nutzen? Hier sind konkrete erste Schritte:

Für Einsteiger:innen:

  • Erkunde dezentrale soziale Netzwerke wie Mastodon
  • Nimm an virtuellen Townhalls oder Diskussionen teil
  • Lerne die Grundlagen von Web3 (siehe Web3 und die Zukunft des Internets)

Für Fortgeschrittene:

Für Organisationen:

  • Überlegt gemeinsam: Welche Ziele habt ihr im virtuellen Raum?
  • Entwickelt Datenschutz-Guidelines
  • Experimentiert mit hybriden Formaten (physisch + virtuell)
  • Nutzt Tools wie Matrix für sichere Kommunikation
  • Beteiligt euch an Debatten über die Zukunft des Metaverse

Die Frage der Ästhetik

Ein oft übersehener Aspekt: Das Metaverse ist nicht nur Technologie, sondern auch Design. Die Ästhetik der Dezentralität prägt, wie wir virtuelle Räume wahrnehmen und nutzen.

Während Meta auf Hochglanz-Kapitalismus setzt (denk an die sterilen Horizon-Welten), könnten progressive Räume anders aussehen: Organischer, inklusiver, weniger auf Konsum ausgerichtet. Design ist Politik, auch im Metaverse.

Der Klimafaktor

Ein weiteres kritisches Thema: Energieverbrauch. Blockchain-Technologien und rechenintensive VR-Anwendungen haben einen erheblichen ökologischen Fußabdruck. Während Ethereum mit dem Merge auf Proof-of-Stake gewechselt ist und 99,9% weniger Energie verbraucht, bleiben viele Fragen offen.

Wie kann es sein, dass wir über virtuelle Solidarität sprechen, während Server-Farmen den Planeten aufheizen? Linke Projekte müssen hier Antworten finden: Nutzung erneuerbarer Energien, effiziente Protokolle, bewusster Umgang mit Ressourcen. Die Postwachstumsökonomie muss auch im Digitalen gedacht werden.

Zwischenfazit: Realistische Utopie statt Naivität

Nach all diesen Überlegungen: Ist das Metaverse ein Werkzeug für Befreiung oder ein neues Gefängnis? Die ehrliche Antwort: Beides. Es kommt darauf an, wer die Technologie kontrolliert und wie wir sie nutzen.

Das Metaverse wird nicht verschwinden. Die Frage ist: Wollen wir es den Zuckerbergs dieser Welt überlassen, oder kämpfen wir um eine demokratische, inklusive, solidarische Gestaltung?

Die Roblox-Proteste zeigen: Menschen nutzen die Werkzeuge, die sie haben, für politischen Ausdruck. Unsere Aufgabe ist es, bessere Werkzeuge zu schaffen, und die existierenden kritisch zu nutzen.

Konkrete Handlungsfelder

Wo können linke Gruppen konkret ansetzen?

1. Bildungsarbeit: Workshops zu Datenschutz, kritischer Medienkompetenz, solidarischer Nutzung von Technologie. Gerade junge Menschen brauchen Räume, um virtuelle Aktivismus-Praktiken zu reflektieren.

2. Infrastruktur aufbauen: Eigene Server, dezentrale Plattformen, commons-basierte virtuelle Räume. Das erfordert technisches Know-how und Ressourcen, aber ist machbar. Projekte wie Blockchain und Katastrophenschutz zeigen, dass dezentrale Systeme in Krisen resilient sein können.

3. Narrative entwickeln: Wie erzählen wir Geschichten über solidarische virtuelle Welten? Wie machen wir Alternativen zu Meta bekannt? Content-Arbeit, künstlerische Interventionen, Memes, all das formt die Wahrnehmung.

4. Regulierung einfordern: Wir brauchen starke Datenschutzgesetze, die auch für das Metaverse gelten. Antimonopolpolitik, die verhindert, dass wenige Konzerne die Infrastruktur kontrollieren. Öffentliche Investitionen in Commons-Technologie.

5. Internationale Solidarität leben: Das Potenzial des Metaverse liegt in der Überwindung von Grenzen. Nutzen wir es, um transnationale Bewegungen zu stärken, Stimmen aus dem globalen Süden zu verstärken, neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln.

Die Grenzen nicht vergessen

Bei all dem Enthusiasmus für neue Möglichkeiten dürfen wir die Grenzen nicht aus den Augen verlieren. Virtuelle Solidarität kann physische Kämpfe ergänzen, aber nicht ersetzen. Der Avatar, der vor dem virtuellen Parlament demonstriert, hindert nicht die Polizei daran, reale Demonstrant:innen zu räumen.

Mieterhöhungen lassen sich nicht durch NFT-Petitionen stoppen. Klimakollaps wird nicht durch virtuelle Bäume abgewendet. Ausbeutung im Globalen Süden endet nicht, weil wir in Decentraland darüber diskutieren.

Die materielle Welt bleibt der Ort, an dem sich Machtverhältnisse manifestieren und verändern lassen. Virtuelle Räume sind Werkzeuge, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Ausblick: Die nächsten Jahre

Was können wir für die kommenden Jahre erwarten?

Die Technologie wird besser, immersiver, zugänglicher. VR-Brillen werden leichter, günstiger, alltagstauglicher. Die Hardware-Barriere sinkt. Gleichzeitig werden die Überwachungsmöglichkeiten ausgefeilter. Biometrische Daten, KI-gestützte Verhaltensanalyse, prädiktive Modelle, der Überwachungskapitalismus erreicht eine neue Dimension.

Parallel dazu entwickeln sich dezentrale Alternativen weiter. Die DAO-Bewegung experimentiert mit neuen Governance-Modellen. Open-Source-Communities bauen Infrastruktur, die nicht profitorientiert ist. Es entsteht ein Kampf um die Zukunft des Metaverse, und progressive Kräfte haben noch Chancen, ihn zu beeinflussen.

Die Frage ist: Werden wir rechtzeitig stark genug, um echte Alternativen zu schaffen? Oder werden wir in fünf Jahren in Mark Zuckerbergs proprietärem Metaverse leben müssen, weil es keine funktionierende Alternative gibt?

Abschließende Gedanken: Kritische Praxis statt Techno-Utopismus

Das Metaverse ist weder Heilsbringer noch Teufelswerk. Es ist eine Technologie, eingebettet in kapitalistische Machtverhältnisse, mit emanzipatorischen Potenzialen und unterdrückerischen Tendenzen.

Linke Bewegungen sollten weder naiv technophil noch reflexhaft technophob sein. Stattdessen brauchen wir eine kritische Praxis: Experimentieren mit virtuellen Räumen, gleichzeitig analysieren der Machtstrukturen. Neue Werkzeuge nutzen, ohne die alten Kampfformen aufzugeben. Solidarität üben, online wie offline.

Die Roblox-Proteste sind ein Anfang. Sie zeigen: Wenn Menschen digitale Räume für Widerstand nutzen, entstehen neue Formen politischen Ausdrucks. Unsere Aufgabe ist es, diese Energie zu kanalisieren, zu schützen, zu verstärken, und gleichzeitig kritisch zu bleiben.

Das Metaverse gehört noch niemandem endgültig. Es ist ein umkämpfter Raum. Und genau deshalb müssen wir dort sein, kritisch, organisiert, solidarisch.

Die virtuelle Welt wartet nicht auf uns. Die Frage ist nur: Gestalten wir sie mit, oder lassen wir andere die Regeln schreiben?


Dieser Artikel ist Teil meiner Serie über Web3, Blockchain und progressive Politik. Wenn du mehr über diese Themen erfahren möchtest, schau dir auch meine Artikel über DAOs und demokratische Organisation, ethisches Investieren in Web3 oder Philosophie der Dezentralität an.

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